Lilly’s Fotzelschnitten – heisse Seelentröster
Grosis herzerwärmender Znacht ist fast in Vergessenheit geraten. Doch jetzt machen die ausgebackenen Brotschnitten späte Karriere als Trenddessert.
Das Wort ist Magie: Kaum spricht man von Fotzelschnitten, huscht über das Gesicht des Gegenübers ein Lächeln, die Augen strahlen: «Das hat mir mein Grosi immer zum Znacht gekocht.» Kindheitserinnerungen werden wach, an die gemütliche Küche, den Duft von Butter, Zimt und Zucker. Die süssen Seelentröster liessen uns Kinder den täglichen Schulstress vergessen. Die Mütter hingegen schätzten das simple Abendessen aus praktischen Gründen. Für sie waren die knusprig-braunen Schnitten billige Magenfüller, wenn am Ende des Monats Schmalhans Küchenmeister war und Restenverwertung den Menüplan bestimmte. Und sie lösten ein Problem, das tief im helvetischen Küchengewissen verankert ist: Essen, und vor allem Brot, wirft man nicht weg.
5 Eier
1 Prise Salz
5 EL Rahm
600 g altbackenes Weiss- oder Ruchbrot
2 dl Milch
Butter
2,5 EL Zimtpulver
7 EL Zucker
Eier in einem tiefen Teller verquirlen, Salz und Rahm dazugeben. In einen zweiten Teller die Milch giessen. Das Brot in ca. 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Butter in einer Bratpfanne schmelzen. Die Brotscheiben kurz in die Milch tauchen, abtropfen lassen und sofort durch die Eier-Rahm-Mischung ziehen. Portionenweise in der Butter bei mittlerer Hitze beidseitig nicht zu dunkel braten. Zimt und Zucker mischen, Fotzelschnitten darin wenden.
Tipps
Mit Apfelmus servieren.
Schnitten portionenweise backen und im Ofen bei 70°C warm halten. Dann im Zimt-Zucker wenden.
Fotzelschnitten ohne Zimt-Zucker passen sehr gut zu Salat.